Instant im Winter - Tipps von Markus Postertz

Der Winter ist da, die Umstände werden zusehends schlechter und an meinem Hausgewässer, einer ca. 14 Hektar großen Kiesgrube, geht so gut wie nichts mehr. An effektives Angeln ist nicht zu denken. Der Drang fischen zu gehen und Karpfen zu fangen treibt mich jedoch weiterhin nach draußen, auch um neben dem stressigen Job im Homeoffice und Homeschooling mit meiner 6 jährigen Tochter abzuschalten, Energie zu tanken und nebenbei den Hund zu bewegen. Und mit einer passenden Herangehensweise an einem passenden Gewässer klappt das sogar mit dem Erfolg!

Der Plan

Für 2-3 Nächte am See fehlt momentan neben der Zeit auch die Motivation, zu hoch erscheint mir das Risiko für einen Blank oder ggf. für einen Fisch eine fette Erkältung zu riskieren und mich und meine Familie dadurch in eine Quarantäne zu manövrieren. Auf der Suche nach einer schnellen und einfachen Lösung kam mir dieser kleine, flache und gut besetzte Waldsee in den Sinn, an dem ich bereits im Frühjahr sehr gute Ergebnisse erzielt hatte. Der See hat eine durchschnittliche Tiefe von ca. 1 Metern, mit einigen Bereichen von max. 2,5 Metern. Die Theorie war, dass die Fische in diesem flachen See etwas aktiver sein könnten und durch Sturm und Wind recht zügig in Bewegung gesetzt werden, was sie einfacher fangbar machen sollte. 

Einfach ausprobieren

Also lud ich mir die Ruten, eine kleine Tasche mit dem allernötigsten und den Hund ins Auto und ab ging’s. Als Ausgangspunkt entschied ich mich Anfang Dezember für den späten Nachmittag, ca. 1 bis 1 ½ Stunden vor Einbruch der Dunkelheit und siehe da, kaum am Wasser angekommen, verriet sich ein Fisch durch einen Buckler an der Oberfläche, den ich auch direkt mit einem Single-Hookbait anwarf. Kurz die Schnur abgesenkt, die Rute auf dem Boden abgelegt und noch während ich die 2. Rute auspackte, surrte bereits die Bremse. Innerhalb von 15 Minuten waren 2 Fische verhaftet. Nach Einbruch der Dunkelheit folgte dann noch ein schöner Spiegler.

So geht‘s

Das Schauspiel wiederholt sich nun bereits seit einigen Wochen genau so. Ich fahre teilweise für 1-2 Stunden an den See, versuche die Fische zu lokalisieren und direkt anzuwerfen. Zeigt sich nichts, werfe ich Single-Hookbaits am Spinner-Rig und lege die Ruten alle 20 Minuten neu aus, um die Fische aktiv zu suchen. Hierbei setze ich aufgrund des trüben und dunklen Wassers auf pinke und orange Rambazamba Pop-Ups, je nach Lichtverhältnissen washed out oder fluoreszierend, teilweise knete ich zusätzlich Teig ums Blei. Auf Futter verzichte ich bei dieser Angelei momentan komplett. Die Haupt Holding-Areas haben sich schnell herauskristallisiert und ich bekam die Großzahl der Bisse in bestimmten Bereichen, in denen ich teilweise sogar 2 Ruten ans Laufen bekam. Die 3 Rute nutze ich ausschließlich als Joker-Rute, mit der ich zusätzliche interessante Bereiche wie tiefe Löcher, Windkanten und besondere Strukturen anwerfe, um eventuell noch einen zusätzlichen Biss heraus zu kitzeln.

Fisch trotz Eis

Auf diese Weise fing ich alleine Anfang Januar auf 4 Kurzsessions 7 Fische, die mich zuversichtlich stimmen, bald auch nochmal einen aus dem A-Team dazwischen zu haben, leider muss ich mich dafür jedoch durch eine Armee von Satzern angeln. Der Fakt, dass der See bereits 2x mit einer kompletten Eisschicht bedeckt war und ich bei einer Teilvereisung direkt an der Eiskante angelte (und fing), änderte hierbei übrigens bisher nichts an den guten Ergebnissen.

Mein Fazit:

Setzt im Winter auf das Einfache und Naheliegende. Kleine gut besetzte Gewässer mit teilweise schlammigem Untergrund und ohne großes Krautaufkommen. Auf diese Weise kann man selbst im Winter und bei nicht perfekten Bedingungen mit geringstem Aufwand und in kurzer Zeit den ein oder anderen Karpfen fangen, ohne bei widrigen Bedingungen tagelang auszuharren oder die Fische in gewaltigen Wasserkörpern und in der gesamten Wassersäule suchen zu müssen. Viel Spaß und Petri Heil!

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