Stahl und Beton bei Nacht – durchwachsen, der Herbst 2021

Das Jahr 2021 und die dazugehörige Kanalsaison vergehen wie im Flug. Durch die einschneidenden Corona-Maßnahmen – wie die Ausgangssperre in diesem Frühjahr – fehlten uns einige Nächte im doch sehr ergiebigen Frühjahr. Wenn ich die bisherige Saison am heimischen Kanal Revue passieren lasse, bin ich eher unzufrieden mit den Ergebnissen. Im direkten Umfeld gibt es ähnliche Stimmen. Klar gibt es hin und wieder einen Ausreißer, was aber fehlt sind die Tiere des Altbestandes. Das A Team unseres Kanals. Es triggert mich unheimlich und macht mich ein wenig nervös, wenn die Saison in Richtung Höhepunkt schreitet und quasi das  bevorstehende Ende in greifbare Nähe rückt. Ein Wettlauf mit der Zeit. Jede Woche zählt und so beinahe auch jeder Tag... Nach den ersten Nachtfrösten ist am Kanal alles vorbei. Klingt ein wenig übertrieben, aber die Erfahrung zeigt das bei allen Locals.

 

Vollgas geben

Also drückte ich im August/September aufs anglerische Gaspedal. Ich wollte aufs Ganze gehen mit einem Futterplatz irgendwo im Nirgendwo. Der Platz etablierte sich relativ schnell und ich konnte bei der ersten Testsession nach nicht mal 30 Minuten gleich einen guten Schuppi zum Landgang überzeugen. Es schien zu funktionieren. Es fehlte aber, um ehrlich zu sein, die Konstanz auf dem Platz. Nach einer erfolgreichen Shortsession folgten zwei bis drei Blanks. Absolut nichts was ich von einem Futterplatz erwarte. Ich holte Rat bei Freunden und wurde in meinem Vorgehen bekräftigt. Es folgten noch einige gute Fische aber der Knoten wollte nicht platzen. Es geht in meiner Angelei viel ums Feeling, für einen Platz oder eine Taktik. Als Instantangler kam ich mental an meine Grenze – klingt in dem Zusammenhang härter als es ist, aber ihr wisst was ich meine... Schnell kommt der Gedanke, dass man Instant mindestens genauso viel Erfolg haben kann bei weitaus weniger Futtereintrag. Der Geldbeutel füttert leider immer mit. Also setzte ich mir einen Zeitrahmen für die Aktion und blieb dran. Ich weiß, dass jeder anders darüber denkt, aber ich denke es gibt einige Leute die ähnliches kennen...

 

Lernen, kennen, fangen

Es ging zusammen mit Christian weiter auf unseren Stammplätzen. Diese liegen auf den Zugrouten der Fische. Immer wieder eine sichere Bank. Diese Spots genießen unser vollstes Vertrauen. Es stecken in diesen Plätzen mehr als drei Jahre Arbeit, um sie ausfindig zu machen, teilweise die Größe eines Esstisches mitten im Nirgendwo in der Monotonie des Kanals. Der Schlüssel liegt dann darin, diese auch effektiv zu befischen. Es war ein harter und langer Lernprozess, aus dem wir heute profitieren und so auch regelmäßig abgreifen können. Dieses Gefühl ist unbezahlbar, wenn du weißt, dass alles möglich ist, es weder an deiner Taktik, den Baits noch an deiner Angelei liegt, wenn du „deine“ Plätze befischst. 

 

Teamwork makes the dream work

Instant ist unser Ding. Instant gibt uns die Freiheit und lockert das Angeln extrem auf. Es bleibt, wenn die Location passt, jedes Mal aufs Neue ein Nervenkitzel. Keine große Erwartung wie auf einem Futterplatz, sondern einfach freies spannendes Angeln bei dem alles passieren kann. Der Erfolg gab uns durch den gesamten Herbst wieder recht. Dadurch das wir die Plätze teilweise 2 - 3x die Woche befischten und somit auch noch ein kleiner aber stetiger Futtereintrag entstand, spielte uns das in die Karten. So gut wie keine Session ohne Fisch. Und wenn wurde direkt das Angeln angepasst. Einen Unterschied machten an manchen Tagen einfach nur die Köderfarbe oder teilweise die Präsentation. PopZ in allen Farben wurden probiert. Teilweise schlugen aber die Wafter wie Bombe ein. Dann wiederum brachte das „Match the hatch“-Fischen mit Ködern aus der Tüte die meisten Bisse. Wir sprachen uns jedes Mal ab, wer was wo präsentiert und mit dieser Taktik konnten wir alle vier erlaubten Ruten immer wieder zum Laufen bekommen. Teamwork makes the dream work!

 

Loslassen

Der Oktober verging wie im Flug und was folgte waren die ersten Frostnächte. Diese rauben dem Kanal plötzlich gefühlt das Leben aus. Von heute auf morgen sieht man keine Fische mehr rollen oder springen. Fressblasen sind nur noch vereinzelt wahrzunehmen und so gestaltete sich der November, gerade die zweite Hälfte, als eine sehr unproduktive Zeit für uns. Vom A-Team konnten wir jetzt nur noch träumen. Des Öfteren gingen wir jetzt wieder den Barschen und Zandern mit der Spinnrute nach. Sozusagen unser Loslassen von einer durchwachsenen, aber dennoch guten Saison an der Rinne. Stahl und Beton – danke für die Saison! In den nächsten Wochen werden wir zwar vereinzelt noch einmal den Winterkarpfen des Kanals nachstellen, was dabei passiert oder auch nicht steht in den Sternen.  

Immer tight lines für alle da draußen. 

Bleibt gesund und ein lautes:

Rrrrrrrrrrrambazamba für 2021! 

 

Sascha und Christian

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