Der erste Schritt ist gemacht – von Lars Priebe

Als ich vor einiger Zeit das Buch „Wassermann / Karpfenzeit 2“ las, stellte ich bei Christopher Paschmanns Ausführungen über Köder/Attraktoren und deren Wirkung auf Karpfen fest, dass sich seine Ausführung mit meiner Vorstellung vom „zu Ende gedachten“ Boilie deckten. Daher war es keine Überraschung, dass ich mich bei Bekanntgabe des Köders erstmals nach zig Jahren wieder auf einen neuen Köder einlassen sollte. 5kg Rambazamba boosted landeten nach einem kurzen Gespräch mit Mark schnell in meinem Keller und die Erwartung an die anstehende Herbstsession stieg.

Instant unterwegs

Es sollte instant an einen schönen Kiessee in Bayern gehen und die Tour wurde genau auf den berüchtigten Vollmond gelegt. Hoher Luftdruck dämpfte zwar meine Erwartung etwas bei der Ankunft, doch schnell waren vielversprechende Spots im Freiwasser auf 6m gefunden. Als ich nun das erste Mal die Tüte Rambazamba öffnete, war ich doch etwas verwundert. Wenn man die vergangenen fünfzehn Jahre nichts anderes als Fischmehl-Boilies gefischt hat, ist der erste Eindruck der Köder schon ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der spezielle orangig-süß-bittere Geruch war ungewohnt, aber bei dem Hintergrund der Inhaltsstoffe doch sehr authentisch. An einem neuen Gewässer einen neuen Köder auszuprobieren ist gewagt. Aber wer nicht wagt, der nicht… ach ihr kennt den Spruch.

Test 1 voll bestanden

Als Snowman garniert fanden beide Ruten Ihren Weg in die fängigen Tiefen. Dazu fütterte ich nur Boilies und Micro Pellets. Mit einem guten Bauchgefühl ging ich so also in die verregnete Nacht. Es kam für mich nicht ganz überraschend, dass ich gegen Mitternacht das erste Mal den Schlafsack verlassen durfte und mich im strömenden Regen dem ersten Fisch widmen konnte. Fast blind vor weißen Bindfäden vor meiner Kopflampe konnte ich kaum sehen, wie ein wunderschöner Schuppi in den Kescher glitt. Der erste Fisch an einem neuen Gewässer – klasse! Die Nacht sollten noch 2 weitere Fische ein Date mit dem Rambazamba bekommen, so dass der erste Test als voller Erfolg zu verbuchen war. Selbstverständlich hatte ich noch eine Tüte meiner gewohnten Murmeln im Gepäck – sah nun allerdings absolut keinen Bedarf mehr, diese zu wässern.

Der erste Schritt ist gemacht

Mit diesem Vertrauen konnte ich regelmäßige Bisse verbuchen und einige Fische bis knapp 22kg fangen, darunter auch einen absoluten Traumfisch mit 108cm. Es wurde eine wunderschöne Herbstsession, die ich in vollen Zügen genoss und die mir genau den mentalen Reset brachte, den ich mir vor meinem Jobwechsel und dem nahenden, zweiten Lockdown wünschte. Ich hatte noch ein angenehmes Gespräch mit einem Angler vor Ort über das wichtigste Erfolgsrezept beim Fischen und wir waren uns beide einig, dass es das Vertrauen in die eigene Intuition, das Rig und den Köder ist.

Vertrauen ist ein Prozess – der erste Schritt ist gemacht

Lars Priebe

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